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Imperator Caesar Divi Filius Augustus

Herrschaft & Wirken VII (Nachfolgeprobleme - der claudische Versuch)

Doch das Glück war nicht auf Augustus‘ Seite. 12 v.Chr. verstarb Agrippa und Iulia war erneut zur Witwe geworden. Nun rechnete er damit, dass die beiden Adoptivkinder im Falle seines eigenen Todes schutzlos sein würden.

Aus diesem Grund bezog er erstmals die erwachsenen Söhne der Livia in sein Konzept mit ein. Den älteren Tiberius zwang er sich von seiner geliebten Frau Vipsania, einer Tochter Agrippas aus erster Ehe, scheiden zu lassen. Trotz aller Proteste wurde die Hochzeit an 12. Februar 11 v.Chr. vollzogen und beide wurden zum Beschützer des jungen Thronprinzen.

Gaius und Lucius waren beim Volk beliebt, galten jedoch auch als arrogant und verzogen. Im Jahre 6 v.Chr. musste ihnen sogar Augustus einen Riegel bei ihren Ambitionen vorschieben, indem er Tiberius für fünf Jahre die tribunizische Amtsgewalt übertrug. Tiberius wehrte sich nach Kräften in den Familienkonflikt hineingezogen zu werden. Auch dies waren Gründe, die zu seiner späteren inneren Emigration nach Rhodos führten.

Doch auch diese Nachfolgepläne lösten sich langsam in Luft auf. Lucius verstarb im Jahr 2 n.Chr. im Zuge einer Seuche und der mittlerweile hochrangige Offizier und Konsul Gaius zwei Jahre später an einer Kriegsverletzung.

Damit war mit Tiberius nur noch ein einziger direkter Kandidat für die Thronfolge übriggeblieben. Am 26. Juni 4 n.Chr. adoptierte Augustus den mittlerweile 44jährigen Tiberius samt seinen eigenen letzten lebenden Enkel, den 15jährigen Agrippa Postumus. Gleichsam musste Tiberius mit Germanicus einen Grossneffen des Augustus adoptieren.

Im Laufe der Zeit entwickelte sich Agrippa Postumus als Rohling zu einem unerfreulichen Zeitgenossen und wurde schliesslich im Jahre 7 n.Chr. lebenslänglich auf die Insel Planasia (Pianose, südl. von Elba) verbannt. Dadurch war mit dem jungen Germanicus der letzte direkte Nachkomme der iulischen Dynastie übriggeblieben.

In der Zwischenzeit profilierte sich Tiberius als fähiger Militär, obwohl ihn Augustus nicht gerade leiden konnte. Im Endeffekt sprachen für Tiberius als Nachfolger nur zwei Gründe. Erstens hatte er alle anderen Thronkandidaten überlebt oder diese waren in der Verbannung gelandet. Zweitens hatte sich Augustus im Laufe der Jahre davon überzeugen können, dass Tiberius ein fähiger Militär und Verwalter war. Inwieweit Tiberius‘ Mutter Livia dabei ihre Hände im Spiel hatte, kann heute nicht mehr schlüssig gesagt werden. Gerüchteweise soll sie alle anderen Thronkandidaten vergiftet haben, was aber im Zusammenhang mit anderen Ereignissen dieser Zeit eher unwahrscheinlich klingt.

Gemme des Augustus
e collectione imaginum W.Tungsten (c) incognitus


Quellen: C.Scarre "Die römischen Kaiser", M.Grant "Die römischen Kaiser"

 

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(PL)